So prägt Continental die Zukunft des Agrarsektors

In dem heutigen Beitrag geht es daher um die neuesten Entwicklungen im Bereich Smart Farming – einem Bereich, in dem Continental sich seit einiger Zeit verstärkt engagiert.

Welche Faktoren treiben Smart Farming voran?

Es kann als sicher gelten, dass das Konzept und die Technologien von Industrie 4.0 alle Branchen verändern werden. Diese Entwicklung macht auch vor der Landwirtschaft nicht Halt, was angesichts der aktuellen Daten und gesellschaftlichen Veränderungen von großer Bedeutung ist:

• Es ist allgemein bekannt, dass die Weltbevölkerung ständig wächst. Derzeit leben etwa 7,9 Milliarden Menschen auf der Erde. Prognosen der Vereinten Nationen zufolge werden es bis zum Jahr 2050 rund 10 Milliarden sein.
• Diese Entwicklung geht Hand in Hand mit der Urbanisierung und stellt eine große Herausforderung dar, denn dadurch steigt der Lebensmittelbedarf, während die Anbauflächen schrumpfen. Das wiederum bedeutet, dass die Landwirtschaft immer effizientere Produktionsmethoden entwickeln muss. Die Gründe dafür liegen auf der Hand: Durch den Bau von Straßen und anderen Infrastrukturen sowie durch Erosion und eine unsachgemäße Flächenbewirtschaftung gehen jedes Jahr etwa 12 Millionen Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche verloren – das entspricht mehr als 12 Millionen Fußballfeldern!
• Gleichzeitig ändert sich das Konsumverhalten der Menschen hin zu einer bewussteren Lebensweise. Durch den wachsenden Wohlstand ist das Bewusstsein für Umweltschutz, die Nachhaltigkeit von Produktionsprozessen, die Herkunft der konsumierten Produkte und die Anbaumethoden sowie für eine artgerechte Tierhaltung, Lebensmittelsicherheit und Qualitätssicherung in den letzten Jahren deutlich gestiegen.
• Dieser Wandel hin zu einer nachhaltigeren Lebensweise zeigt sich auch in der Struktur der Wertschöpfungsketten, denn die Unternehmen bemühen sich zunehmend um die Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks ihrer Produkte.

Aufgrund dieser Entwicklung sind die Agrarbetriebe auf nachhaltige Lösungen angewiesen, mit denen sie ihre Produktivität steigern, neue Bewässerungsmethoden nutzen, ihre Rentabilität verbessern und die Nahrungsmittelversorgung sowie die Lebensgrundlagen für Gegenwart und Zukunft sichern können.

Auch Continental stellt sich dieser Herausforderung – mit seinen Off-Highway-Anwendungen und in enger Zusammenarbeit mit der Landwirtschaft.

Bei der Bewältigung der globalen und lokalen Herausforderungen in der Landwirtschaft profitiert Continental in hohem Maße von seinem branchenübergreifenden Know-how, das der Konzern in anderen Off-Highway-Bereichen wie Materialtransport, Baugewerbe und Bergbau sowie in der Pkw- und Nutzfahrzeugsparte aufgebaut hat. Dazu zählt Wissen aus den Bereichen Materialwissenschaften, Big Data, Automatisierung und Sensorik. Diese Erkenntnisse werden zusammengeführt und flexibel genutzt, um maßgeschneiderte Lösungen für die Landwirtschaft zu entwickeln. Doch auch die enge Zusammenarbeit mit Landwirten auf der ganzen Welt spielt bei der Entwicklung von Smart-Farming-Lösungen eine entscheidende Rolle, denn nur durch den Austausch mit den künftigen Lösungsanwendern lassen sich die Anforderungen und Herausforderungen in der Landwirtschaft genau definieren. Das Ergebnis sind Technologien, die den realen Bedürfnissen vor Ort gerecht werden und eine effiziente und nachhaltige Nutzung der lokalen Ressourcen ermöglichen. Digitale Lösungen bieten den Agrarbetrieben die Möglichkeit, ihr Produktionspotenzial besser zu nutzen und dadurch die landwirtschaftliche Versorgungskette von der Ernte bis hin zur Existenzsicherung des eigenen Betriebs zu optimieren.

In diesem Zusammenhang versteht sich Continental als Entwicklungspartner für den globalen Agrarsektor sowie für lokale Landwirte und hat das Ziel, einen Mehrnutzen für die beteiligten Akteure zu schaffen und Innovationen in die Landwirtschaft hineinzutragen. Angesichts der Unternehmensgeschichte ist dies keineswegs überraschend: „Das Wissen der Landwirte vor Ort ergänzt das Fachwissen über den globalen Agrarsektor. Wir sind zwar ein internationales Technologieunternehmen, haben unsere Wurzeln aber in Niedersachsen, einem Bundesland, in dem die Landwirtschaft nach wie vor große wirtschaftliche Bedeutung hat. Deshalb haben wir einen Bezug zur Landwirtschaft und arbeiten auf der ganzen Welt eng mit Agrarbetrieben zusammen, um digitale Technologien zu entwickeln. Dazu zählen beispielsweise intelligente Reifen oder Systeme zur Überwachung von automatischen und vernetzten Maschinen sowie Fahrzeuge, mit denen Arbeitsprozesse in der Landwirtschaft effizient und unter Sicherung hoher Erträge durchgeführt werden können“, so Christian Kötz, Mitglied des Vorstands von Continental, verantwortlich für die Business Area Tires.

Smart-Farming-Lösungen für die Landwirtschaft

Ein Beispiel für eine smarte Lösung, die den Wandel in der Landwirtschaft hin zu Industrie 4.0 unterstützt, ist der vollelektrische autonome Roboter-Geräteträger Contadino von Continental. Der Geräteträger kann modular eingesetzt werden, um die Entwicklung von Pflanzen, Unkraut und Aussaat zu überwachen und bei Bedarf Nährstoffe zuzuführen.

Auch ProViu 360 von Continental ist eine wertvolle Lösung für Landwirte. Das Digitalkamerasystem bietet eine Rundum-Vogelperspektive der Landmaschine in HD-Auflösung auf einem Touch-Display und liefert damit relevante Informationen über den Fahrzeugzustand.

Darüber hinaus arbeitet Continental daran, Telematik-Hardware aus anderen Off-Highway-Projekten in Anwendungen für den Agrarsektor zu übernehmen und dazu beispielsweise Erkenntnisse aus der Entwicklung von Drohnen für die Anwendung bei Fördergurtanlagen zu nutzen. Das Ziel: Die Fahrzeuge der Landwirte sollen mit der externen Umgebung wie der Cloud des Betreibers, anderen Fahrzeugen oder der umgebenden Infrastruktur vernetzt werden.

Auch bei der Entwicklung von Reifen hat das Unternehmen große Fortschritte erzielt, wie die intelligenten Reifen von Continental eindrucksvoll beweisen. Sie sind mit der VF-Technologie (Very High Flexion) und Sensoren ausgestattet, die den Reifenzustand kontinuierlich überwachen, um Einsatzeffizienz, Ertrag und Fahrerkomfort zu verbessern und gleichzeitig Kraftstoffverbrauch und Reifenverschleiß sowie die Ausfallzeiten und Wartungskosten zu senken.

Die Landwirtschaft von morgen gestalten

Die Landwirtschaft befindet sich mitten in einem tiefgreifenden Wandel hin zur Industrie 4.0. Dieser Wandel bringt Herausforderungen mit sich, bietet jedoch auch große Chancen. Bei der Entwicklung von intelligenten Lösungen müssen Lösungsanbieter und Akteure aus der Landwirtschaft eng zusammenarbeiten, um Synergien zu nutzen und langfristige Partnerschaften aufzubauen. Ein erfolgreiches Beispiel dafür ist die Kooperation zwischen Continental und dem Landmaschinenhersteller CLAAS. Die beiden Unternehmen haben gemeinsam einen intelligenten Antriebsriemen entwickelt, bei dem Sensoren den Zustand des Antriebsriemens permanent überwachen und so eine vorausschauende Wartung ermöglichen.